Umweltauswirkung der Aquiferspeicher

Die positiven Umweltauswirkungen der Aquiferspeicherung werden im Wesentlichen durch die, bereits beschriebene Bestimmung der potentiellen Treibhausgaseinsparungen (CO2eq.) durch Stemmle et al. (2021) während des Betriebs oder eines gesamten Lebenszyklus (LCA) quantifiziert. Vergangene Projekte evaluieren zudem synergetische Nutzungseffekte aus ATES-Betrieb und Altlastensanierung (Wille D 2012; Beyer et al. 2016) und leiten basierend auf Erkenntnissen von Pilotvorhaben ab, dass die ATES-Nutzung sowohl die Bodensanierung an hochgradig kontaminierten Standorten als auch die Grundwasserqualität als Instrument zur Umsetzung der Grundwasserbewirtschaftung verbessern kann (Hoekstra et al. 2020). 

Die ATES-Nutzung kann jedoch auch negative Auswirkungen auf die Grundwasserqualität haben. Possemiers et al. (2014) beschreiben mögliche Veränderungen der Grundwasserchemie (z. B. Reaktionskinetik, Oxidation, Redoxprozesse, Sorption/Desorption von Anionen und Kationen) durch den thermischen Eintrag, die jedoch bei Niedrigtemperatur-ATES meist geringfügig sind. Jedoch haben sowohl die ATES-Auslegung (Brunnentiefe, Speichertemperaturen) als auch die standortspezifischen Randbedingungen (z.B. Landnutzung, anthropogener Schadstoffeintrag, etc.) großen Einfluss auf die Auswirkungen des Speicherbetriebs auf die Grundwasserqualität. 

Zudem fehlt es an umfangreichen Studien zur Überwachung von Spurenelementen und Grundwasserökosystemen im Zusammenhang mit der ATES-Nutzung. Eine Übersicht zu den Effekten von thermischen Einträgen auf faunistische und mikrobielle Gemeinschaften des Grundwassers geben Brielmann et al. (2009) und Griebler et al. (2014). Nach Brielmann et al. (2009) kann eine thermische Veränderung zwar Fauna und Bakterien des Grundwassers beeinflussen. Jedoch haben räumliche und saisonale Wechselwirkungen ebenfalls einen großen Impakt auf das Ökosystem. Eine gefährliche Kontamination des Aquifers konnte nicht beobachtet werden.